Cradle to Cradle Drucken

Wald Kreiswirtschaft © Thomas Lambert via Unsplash

 

In einem früheren Artikel habe ich euch nachhaltige Druckereien zusammengestellt. Jetzt möchte ich euch den nächsten Schritt beim nachhaltigen Drucken zeigen: Cradle to Cradle Drucken.

Was ist Cradle to Cradle?

 

Cradle to Cradle (Wiege zu Wiege) ist eine Art zu wirtschaften und zu leben, in der Mensch und Natur zusammenarbeiten. Anstatt sich als Schädling zu sehen, definiert sich der Mensch als Nützling der Natur. Präzise geht es bei Cradle to Cradle um eine Kreislaufwirtschaft, in der Rohstoffe nach Nutzung der Natur rückgeführt werden. Man verbraucht nicht, sondern formt um und gibt allem eine neue sinnvolle Funktion. So wirtschaftet man nach dem ersten Prinzip der Denkschule: „Nährstoff bleibt Nährstoff“.

Cradle to Cradle Drucken

Doch was bedeutet das nun in der Druckindustrie? Darauf gibt der Verein printthechange eine umfassende Antwort. Ziel ist es, Printprodukte für den biologischen Kreislauf zu optimieren. Nach Gebrauch dienen die Materialien als Düngemittel, indem man sie verbrennt oder kompostiert. Der Unterschied zum bisherigen Recyceln von Altpapier ist eine komplett nicht-toxische Herstellung von Cradle to Cradle Druckprodukten. Wo bisher toxische Stoffe beim Deinken (Entfernen von Farbstoffen bei Altpapier) zurück bleiben, die die Umwelt schädigen, können Cradle to Cradle Produkte vollständig in den Biokreislauf zurückgeführt werden.

Wie das genau funktioniert, könnt ihr euch in diesem Video anschauen:

 

 

Leider gibt es bisher zu wenige Unternehmen, die Cradle to Cradle drucken. Doch langsam findet ein Umdenken statt und jedes Cradle to Cradle Produkt macht den Papierabfall weniger giftig.

Der Kosmos Verlag ist ein Vorreiter auf diesem Gebiet in der Literaturbranche. Mit der Reihe „Natur von Anfang an“ veröffentlicht das Unternehmen Bücher nach dem Cradle to Cradle Prinzip.

Das ist super und vollkommen unterstützenswert. Was ich aber unbedingt mit auf den Weg geben möchte und wo ich der Cradle to Cradle-Theorie widerspreche: weniger ist definitiv mehr. Laut dem Konzept geht es nicht darum, weniger zu machen, sondern anders zu wirtschaften. Damit auch die Druckindustrie zum Kampf gegen den Klimawandel beiträgt, braucht es allerdings meiner Meinung nach beides: Kreislaufwirtschaft und Reduktion. Überlegt doch also das nächste Mal zwei Mal, ob es sich wirklich lohnt, ein Produkt zu drucken oder ob es nicht auch digital funktioniert.

 

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